Das Grundrezept
für deine Backkarriere
Gehirnfutter
Während dein Brot im Ofen backt, gucken wir uns mal interessante Fakten zum Thema "Glutenunverträglichkeit" an und machen ein kleines Gedankenspiel.
Wenn du glutenintolerant bist, verträgst du das Klebeeiweiß Gluten nicht, was u.a. in vielen Lebensmitteln, auch als Konservierungsstoff eingesetzt wird.
30%-35% der Gesamtbevölkerung sind davon betroffen. Als Hauptursache wird die genetische Veranlagung genannt, die eine Autoimmunreaktion, (Reaktion, die gegen den eigenen Körper gerichtet ist) im Darm hervorruft und zu leichten bis schweren Magen-Darm-Beschwerden führt. Symptome sind Durchfall, Fettstühle, Übelkeit, aufgeblähter Bauch und Muskelschmerzen. Wichtig zu unterscheiden ist die Zöliakie (absolute Glutenunverträglichkeit) und die Glutensensitivität. Bei der Zöliakie reagieren die Darmzotten entzündlich auf Gluten und sterben mit der Zeit ab, somit ist der Stoffaustausch, also die Aufnahme vom Nährstoffen und die Abgabe von Stoffwechselprodukten nicht mehr vollumfänglich gegeben. Bei der Glutensensivität handelt es sich um die gleichen Symptome...
Bei der Zöliakie konnte ein Zusammenhang aus genetischer Disposition und entzündlichen Darmreaktionen nach Glutenverzehr nachgewiesen werden. Leider gibt es kein Verfahren zur Unterscheidung dieser beiden Syndrome.
Hier ein kleines Gedankenspiel:
Ich denke es gibt ein sehr eindeutiges und gutes Verfahren um herauszufinden, ob man Gluten verträgt oder nicht gut oder gar nicht verträgt. Aber dieses ist nicht standardisiert, evaluiert, geschweige denn, wissenschaftlich fundiert.
Es gibt dieses schöne Sprichwort:
"Hör auf dein Bauchgefühl" . Und genau dafür plädiere ich.
Und damit die Zahlen-und Statistikmenschen mit diesem Beitrag auch etwas anfangen können, werden wir dieses Verfahren jetzt gemeinsam standardisieren:
Wir machen ein Experiment, getestet wird abends. Es gibt eine Skala von 1-10 (sehr schlecht-sehr gut) für Bauchgefühl, Schmerzen und Schlafqualität. Achte darauf, dass es die beiden Brotsorten ungefähr die gleiche Zutatenzusammensetzung haben. Los geht´s:
1. Tag 1 Scheibe gekauftes Brot
3. Tag 2 Scheiben gekauftes Brot
6. Tag 1 Scheibe selbstgebackenes Brot
8. Tag 2 Scheiben selbstgebackenes Brot
Gab es Unterschiede zwischen der Menge und/ oder dem Produkt?
Hast du alles ohne Probleme vertragen, zeigt sich bei dir wohl kein Anhaltspunkt für eine Sensitivität oder Unverträglichkeit. Herzlichen Glückwunsch, du kannst alle Brotrezepte, die wir dir hier zu Verfügung stellen nach Belieben backen und verzehren.
Hast du bei einem der beiden Produkte schlechtere Ergebnisse in ein oder mehreren Kategorien festgestellt, lohnt es sich genauer hinzugucken. Vielleicht ist es allenfalls eine Unverträglichkeit der Konservierungsstoffe im gekauften Brot oder die Präsenz von Hefe. In diesem Fall würde ich die Zutatenliste nochmal genau studieren und typische Beschwerdemacher austauschen, wie z.B. statt Weizen, Dinkel verwenden und auch mal ein Brot ohne Hefe backen. Auch dazu findest du hier dein passendes Brotrezept.
Sollten bei dir alle 4 Tage deutliche Schmerzen und Unwohlsein mit o.g. Symptomen aufgetreten sein, empfehle ich dir, eine konsequente Vermeidung von Zucker und natürlich glutenhaltigen Speisen, vor allem Fertiggerichte für die nächsten sieben Tage. Danach kann mein Haferflockenbrot oder Bananenbrot ohne Mehl eine Alternative für deine Frühstücksstulle sein. Gleichzeitig ist es empfehlenswert sich einen Termin beim Arzt zu holen, um sich auf Zöliakie testen zu lassen. Medikamente sind meiner Meinung nach nicht nötig, da sich der Körper mit etwas Hilfe wieder schnell erholt. Es ist trotzdem gut und wichtig, wenn bei deinem Arzt die Diagnose hinterlegt ist, warum? Dazu hört ihr später mehr in unserem Podcast.
Wer bei mir Patient ist, weiß, dass alles was ich empfehle und mache schon selbst ausprobiert hab, somit natürlich auch diesen kleinen Selbsttest. Ich persönlich reagiere sensibel auf gekauftes, konserviertes Brot. Was auch einer der Hauptgründe war, mit dem Brotbacken anzufangen. Mein eigenes Brot kann ich mit Hefe und Weizenmehl in Maßen genießen. Am besten vertrage ich tatsächlich mein Haferbrot mit Möhren (50% Dinkel 50% Hafer) und mein Bananenbrot (ohne Mehl, ohne Hefe).
Ich bedanke mich für dein Interesse und freue mich auf ein Feedback zum Brot und gerne auch für diese kleine Probeserie: "Gehirnfutter".